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Mineralische, fruchtige Weißweine mit moderatem Alkoholgehalt sind das Kennzeichen des Weinanbaugebietes Mosel. Sie passen gut zu einer leichten, modernen Küche. Dank der langen Reifephase holen die Reben alles aus dem Untergrund heraus.

Rebsorten an Mosel, Saar und Ruwer

Das Weinanbaugebiet Mosel ist vom Weißwein geprägt. Knapp 91 Prozent der Rebfläche sind mit weißen Sorten bestockt. Riesling ist mit 62 Prozent die wichtigste Rebsorte an Mosel, Saar und Ruwer. In den Bereichen Saar und Ruwertal liegt ihr Anteil mit rund 83 bzw. 88 Prozent wesentlich höher als im Gesamtgebiet. Die „Königin der weißen Reben“ eignet sich besonders gut für den Anbau in den Schiefer-Steillagen der Flusstäler von Mosel, Saar und Ruwer. Sie bringt hier aufgrund ihrer sehr langen Reifephase mineralische, feinfruchtige, elegante und langlebige Weine hervor. Daneben sind Müller-Thurgau, Weißer Burgunder und Spätburgunder sowie die Mosel-Spezialität Elbling wichtige Rebsorten der Region.

Riesling

62,5 Prozent der Rebfläche/5.330 Hektar

Die „Königin der weißen Reben“ wird seit dem Mittelalter an Mosel, Saar und Ruwer angebaut. Die Trauben reifen spät und ergeben feine, lebendige und elegante Weine, deren Herkunft – das sogenannte Terroir – sich wie bei keiner anderen weißen Rebsorte in ihrem Charakter widerspiegelt. Duft und Geschmack erinnern an Apfel, Birne oder Kräuter. Der vielseitige Riesling ergibt Weine aller Süßegrade und Qualitätsstufen: Vom feinherben Qualitätswein bis zum mineralisch-trockenen Spitzengewächs, vom fruchtig-leichten Kabinett bis zum edelsüßen Eiswein. Halbtrockene und dezent süße Mosel-Rieslinge passen hervorragend zu würzigen Speisen und intensiven Saucen, während edelsüße Weine mit ihren exotischen Fruchtaromen aromatischen Käse und Süßspeisen ideal begleiten. Vor allem nach einigen Jahren Flaschenreife harmonieren süße Mosel-Rieslinge bestens mit kräftigen Gerichten wie Gänseleber oder Wild.

Müller-Thurgau

auch Rivaner genannt; 8,7 Prozent der Rebfläche/743 Hektar

Diese Kreuzung aus Riesling und Madeleine Royale ist die zweithäufigste Rebsorte des Gebietes. Ihre Fruchtsäure ist weniger stark ausgeprägt: Die Trauben ergeben milde Weine. Im Bouquet des Müller-Thurgau ist ein Muskatton typisch. Trocken oder halbtrocken ausgebaut, wird er heute auch als Rivaner bezeichnet. Er weist dann frische, fruchtige und kräutrige Aromen auf, passt zur leichten Küche und wird gerne als Sommerwein genossen.

Elbling

5,3 Prozent der Rebfläche/448 Hektar

Diese weiße Rebsorte war im Mittelalter in ganz Deutschland weit verbreitet. Heute wird sie in größerer Ausdehnung nur noch an der Mosel angebaut. Elbling-Weine sind spritzig, frisch und unkompliziert und passen sehr gut zu Fischgerichten und Meeresfrüchten, aber auch zu einer deftigen Winzervesper. Eine Besonderheit der Sorte ist, dass an einem Stock sowohl weiße als auch rote Elblingtrauben vorkommen können - Folge einer Mutation. Der rote Elbling wird heute oft gesondert geerntet und zu einem rosé-farbenen Wein oder Sekt vinifiziert. Weinrechtlich gilt der rote Elbling aber als Weißwein.

Weißer Burgunder

auch Weißburgunder und Pinot blanc genannt; 4,4 Prozent der Rebfläche/372 Hektar

Die Weine, die diese Mutation des Spätburgunders hervorbringt, sind geschmeidig, elegant und kräftig. Er wird sowohl als sommerlich-leichter, aber auch als gehaltvoller Wein ausgebaut und passt gut zu Spargel, Geflügel und Schnitzel. Der Weiße Burgunder hat sich in den vergangenen 20 Jahren an Mosel, Saar und Ruwer zu einer der wichtigsten Rebsorten neben dem Riesling entwickelt und erfreut sich ebenso wie seine "Verwandten" Grauburgunder (2,9 %, 245 ha), Chardonnay (1,1 %, 96 ha) und Auxerrois (0,6 %, 51 ha) sehr guter Nachfrage.

Blauer Spätburgunder

auch als Spätburgunder oder Pinot noir bezeichnet; 5,1 Prozent der Rebfläche/433 Hektar

Diese Rebe ist eine der edelsten Rotweinreben der Welt. Die Trauben ergeben fruchtige, elegante und komplexe Rotweine. Seit den späten 1980er Jahren haben viele Winzer die alte Rotweintradition der Mosel wiederbelebt. Auf den Kalkböden der Obermosel und auf Schiefer wachsen interessante Spätburgunder, die auch im Barrique ausgebaut werden. Sie passen sehr gut zu aromatischen und kräftigen Speisen wie Rindfleisch oder Wild.

Dornfelder

2,8 Prozent der Rebfläche/238 Hektar

Diese noch relativ junge Kreuzung aus Helfensteiner und Heroldrebe hat sich in Deutschland zu einer wichtigen Rebsorte entwickelt. Sie ergibt kräftige, gerbstoffreiche Weine von intensiver schwarzroter Farbe, die gut zu einem festlichen Braten passen, aber auch zur Pizza. 

sonstige Rebsorten

11,2 Prozent der Rebfläche

Grauburgunder, Auxerrois, Chardonnay, Kerner, Bacchus, Sauvignon blanc, Gewürztraminer, Schwarzriesling, St. Laurent, Frühburgunder sowie viele weitere Rebsorten bis hin zu Cabernet Sauvignon, Merlot, Blaufränkisch und Syrah. Zunehmend werden neue, pilzwiderstandsfähige Sorten wie Sauvignac, Souvignier gris, Muscaris und Cabernet blanc gepflanzt.