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Wein & Sekt

Mineralische, fruchtige Weißweine mit moderatem Alkoholgehalt sind das Kennzeichen des Weinanbaugebietes Mosel. Weine, die besonders gut zu einem modernen Lebensstil und zur leichten Küche mit internationalen Einflüssen passen. Die fruchtigen Weißweine aus den steilen Weinbergen an Mosel, Saar und Ruwer sind beispielsweise hervorragende Begleiter zu Fischgerichten und asiatischer Küche.

Winzersekt, Crémant und Secco gehören ebenfalls zum Sortiment der meisten Weingüter an Mosel, Saar und Ruwer. Die perlgenden und schäumenden Weine eignen sich nicht nur als Aperitif und zum Feiern, sie passen auch zu vielen Speisen.

Edelsüß bis knochentrocken

Dank der Böden und der langen Reifephase sind die Weine von einer charakteristischen Mineralität geprägt. Den Winzern gelingt es, Weine mit verhältnismäßig wenig Alkohol und dennoch vollem Geschmack zu erzeugen. Selbst die kräftigeren trockenen Weine wirken aufgrund der Mineralität fein und elegant.

Die mineralisch-trockenen Steillagen-Rieslingweine mit feinen Fruchtaromen und kräutriger Würze sind ideale Essensbegleiter zur leichten Küche mit Fisch, Muscheln, Geflügel und Salaten. Eine besondere Stärke der Mosel sind feinherbe Rieslinge. Diese Weine mit harmonisch eingebundener Fruchtsüße passen zu einer großen Bandbreite an Speisen, vor allem zu würzigen Speisen und intensiven Saucen. Dezent süße Kabinettweine sind hervorragende Begleiter von leicht scharfen Gerichten der asiatischen Küchen. Edelsüße Weine mit ihren Honignoten und exotischen Fruchtaromen können aromatischen Käse von Ziegenfrischkäse bis Roquefort sowie Süßspeisen begleiten. Vor allem nach einigen Jahren Flaschenreife harmonieren süße Mosel-Rieslinge bestens zu kräftigen Gerichten, zum Beispiel zu Gänseleber oder zu Wild.

Eine Besonderheit der Mosel ist die alte Rebsorte Elbling. Sie erbringt frische, trockene und unkomplizierte Tropfen, die sehr gut zu Fischgerichten und Meeresfrüchten sowie zu einer deftigen Winzervesper oder Brotzeit passen.

Der Müller-Thurgau ist ein fruchtig-trockener Wein, der vor allem zur leichten Küche passt und gerne als Sommerwein genossen wird. Er wird häufig unter dem Namen Rivaner angeboten.

Die weichen und geschmeidigen Weiß- und Grauburgunder sind gehaltvolle Weine zu kräftigeren Gerichten. Eine Spezialität der Mosel ist der Auxerrois, der vermutlich um 1900 als Klonenselektion in Lothringen aus Weißburgunder selektioniert wurde und erst später nach der burgundischen Stadt Auxerre benannt wurde. Chardonnay wird an der Mosel ebenfalls zunehmend angebaut, und auch Sauvignon blanc ist bei vielen Betrieben zu finden. Neue Rebsorten-Kreuzungen wie Sauvignac, Souvignier gris oder Muscaris werden vermehrt wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten angebaut.

Aus der roten Spätburgundertraube keltern die Winzer sowohl elegante Rotweine als auch fruchtigen Rosé und „Blanc de noir“-Weine. Auch aus internationalen Sorten wie Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon oder Blaufränkisch werden an der Mosel Rotweine erzeugt.

International bekannt sind die mineralischen, eleganten Steillagen-Rieslinge mit dezenter natürlicher Fruchtsüße, allen voran die Kabinettweine und die fruchtigen Spätlesen. Edelsüße Auslesen, Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen haben im Anbaugebiet große Tradition. Sie erzielen bei Auktionen Preise von bis zu mehreren Tausend Euro pro Flasche. Die edelsüßen Riesling-Raritäten haben eine enorme Lagerfähigkeit. Selbst nach Jahrzehnten bieten diese Spitzengewächse noch hohen Trinkgenuss - gute Lagerung vorausgesetzt.

Perlen im Wein

An Mosel, Saar und Ruwer werden meist Riesling- und Elblingweine zu Sekt und Crémant veredelt. Zunehmend bieten die Weingüter aber auch hervorragenden Schaumwein aus den Rebsorten Weißburgunder, Chardonnay, Spätburgunder und Auxerrois an.

Sekt entsteht, wenn im Wein eine zweite Gärung stattfindet. Dazu wird dem „Grundwein“ Hefe zugesetzt, die den im Wein verbliebenen Restzucker in Alkohol umwandelt. Dabei wird auch Kohlensäure freigesetzt, die im Sekt erhalten bleibt: So entstehen die feinen Bläschen, die den Charakter des Schaumweins ausmachen. Den Namen Mosel darf ein Sekt nur dann auf dem Etikett tragen, wenn dieser aus Wein hergestellt wurde, der im Anbaugebiet gewachsen ist. Trägt das Produkt den Namen Winzersekt, so muss der Wein von einem Weingut stammen und der Sekt mindestens neun Monate lang in der Flasche auf der Hefe lagern.

Für die höchste Qualitätsstufe "Crémant" sind im Anbaugebiet Mosel mindestens zwölf Monate Hefelager und weitere strenge Qualitätsvorgaben festgelegt. Häufig lassen die Sektmanufakturen ihre Schaumweine noch viel länger auf der Hefe als gesetztlich vorgeschrieben. Durch das lange Hefelager erhält der Winzersekt bzw. Crémant seine feinen Aromen sowie eine feinere Textur und Perlage.

Um die Hefe aus dem Rohsekt zu entfernen, werden die Flaschen in speziellen Rüttelpulten gerüttelt. Die Hefe, die sich zunächst an der Wand der liegenden Flasche abgesetzt hatte, wandert dadurch in den Flaschenhals. Wenn dann der Kronkorken entfernt wird, schießt durch den Kohlensäuredruck in der Flasche der Hefepfropfen aus der Flasche heraus. Dieser Vorgang wird Degorgieren genannt. Die folgende Dosage – der Zusatz eines mehr oder weniger süßen Weines – ersetzt die beim Degorgieren verlorene Flüssigkeit und dient dazu, die Geschmacksrichtung des fertigen Sektes festzulegen. 

Die Bezeichnungen „brut“ (maximal 15 Gramm Restzucker pro Liter) oder „extra brut“ (max. 6 g/l) erhalten Schaumweine, die herb im Geschmack sind. „Trocken“ bezeichnet beim Sekt eine höhere Restsüße als beim Wein. Bis zu 35 g/l Restzucker darf ein trockener Sekt enthalten. Bei Crémant darf der Restzuckergehalt maximal 20 Gramm betragen.

Hochprozentiges aus Winzerhand

Bis weit in die 1970er und 1980er Jahre waren viele Winzer gleichzeitig auch Landwirte und bewirtschafteten Mischbetriebe mit Ackerbau, Viehzucht und Weinbergen. Dazu gehörten auch häufig Streuobstwiesen. In hauseigenen Brennereien wurde und wird das Obst ebenso wie Trester und Hefe, die bei der Weinproduktion anfallen, zu hochprozentigen Bränden veredelt.

Die Konzession zum Betreiben einer Brennerei haben viele Winzer auch heute noch, auch wenn aus den einstigen Mischbetrieben bis auf wenige Ausnahmen meist reine Weinbaubetriebe geworden sind.