Die erfolgreichen Absolventen der Ausbildung zum Naturerlebnisbegleiter wurden durch Staatssekretärin Petra Dick-Walther und das DLR Mosel im Bremmer Calmont-Forum ausgezeichnet. Bewährt hat sich das neue Konzept des zweijährigen Kurses mit Online-Seminaren sowie Exkursionen und Workshops.
28 Online-Seminare, 14 Exkursionen und 3 Workshops liegen hinter ihnen. Am Ende stehen die schriftliche Ausarbeitung ihres Projektes und eine mündliche Abschlussprüfung. 39 Absolventen haben dies alles erfolgreich bestanden und dürfen sich nun Naturerlebnisbegleiter nennen. Petra Dick-Walther, Staatsekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau würdigt das Engagement und das Durchhaltevermögen der Kurzteilnehmer. „Wer mit so viel Herz und Energie sich einem Thema widmet, den lässt es auch später nicht mehr los. Die Naturerlebnisbegleiter werden dauerhaft wichtige Impulse für die Weinkulturlandschaft Mosel setzen“, ist sich Dick-Walther sicher.
Das bestätigen auch die Prüfungsthemen. Da werden Projekte zur Offenhaltung von wertvollen Felsstrukturen und alten Weinbergsterrassen detailliert geplant und bereits durchgeführt. Wegespitzen inmitten der Weinberge werden zu Rückzugsorten für Pflanzen, Tieren und Menschen. Ganze Themenwege sind bis zur Umsetzungsreife konzipiert. Umweltpädagogische Aktionen mit Kindern in Grünen Klassenzimmern oder Kinderwingerten werden gestartet. Viele Gästeführungen sind erarbeitet und sollen Gäste, aber auch Einheimische mitnehmen. Artenschutzprojekte, wie zur stark gefährdeten Würfelnatter, werden aktiv unterstützt. Dies alles erfolgt für das gesamte Moselgebiet von Perl bis Koblenz und sogar grenzüberschreitend. Auch dieses Jahr haben wieder fünf Naturerlebnisbegleiter aus Luxemburg erfolgreich am Kurs teilgenommen.
Seit zehn Jahren setzt sich das DLR Mosel mit seinem Projekt „Lebendige Moselweinberge“ für mehr biologische Vielfalt im Weinanbaugebiet Mosel ein. Die Ausbildung der mittlerweile rund 200 Naturerlebnisbegleiter stellt dabei einen besonders wichtigen Eckpfeiler in der Projektarbeit dar. Sind doch die Naturerlebnisbegleiter die Fachleute vor Ort wenn es um die Förderung der biologischen Vielfalt geht. Zudem erreichen sie als Multiplikatoren viele weitere Menschen und wecken so Interesse für die wunderbare Landschaft und die seltene Flora und Fauna im gesamten Moselgebiet. Norbert Müller, Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel freut sich besonders über die gelungene Neuausrichtung der Ausbildung zum Naturerlebnisbegleiter. „Das Hybridmodell aus Online-Fachseminaren und Exkursionen sowie Workshops als Präsenzveranstaltungen trägt dazu bei, dass das ganze Weinanbaugebiet Mosel in einem einzigen Kurs erreicht werden kann“, so Müller. Den nächsten Lehrgang zum Naturerlebnisbegleiter wird das DLR Mosel 2025/26 anbieten. Schon jetzt stehen dafür über 30 Interessierte auf der Warteliste.
Für Sarah Röhl war dies die letzte Veranstaltung als Mosel-Weinkönigin. Umso mehr freut sie sich über die zahlreichen neuen Naturerlebnisbegleiter, denn über die zwei Jahre ihrer Amtszeit sind ihr die Lebendigen Moselweinberge besonders ans Herz gewachsen. Für Landrat Manfred Schnur und Gisela Heib, erste Beigeordnete der Gemeinde Bremm, ist die Wahl des Calmont-Forums als Veranstaltungsort eine Bestätigung für die Arbeit der vielen Winzer und engagierten Bürger für eine intakte Weinkulturlandschaft in ihrer Region. Musikalisch wunderbar begleitet haben Victoria und Boris Damke die Auszeichnung der Naturerlebnisbegleiter.
Naturerlebnisbegleiter werden vom DLR Mosel nun im achten Lehrgangsjahr als wichtige Säule des Projektes Lebendige Moselweinberge ausgebildet. Sie gestalten die Weinkulturlandschaft in vielfältiger Art und Weise. Insbesondere die zahlreichen Angehörigen von Weinbaubetrieben wissen nun noch besser, was sie zur Förderung der biologischen Vielfalt in ihren Weinbergen beitragen können. Sie werden zu Vorbildern für andere, können ihr Wissen und Engagement nun besser mit Kunden kommunizieren und bekommen eine Ebene, sich weiter auszutauschen und zu entwickeln. Mit vielen Einzelprojekten bereichern Naturerlebnisbegleiter die Moselregion: Lebenstürme setzen ein weithin sichtbares Zeichen, strukturreich gestaltete Wegespitzen wirken als Trittsteinbiotope, Informationstafeln weisen auf die Besonderheiten der Mosellandschaft hin. Und Naturerlebnisbegleiter nehmen die Menschen mit: als Winzer, Gästeführer oder handelnde Akteure in ihrer Gemeinde.
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