Rekordpreis für Riesling Kabinett

VDP-Versteigerung in Trier bringt Erlös von mehr als 1,2 Millionen Euro.

Bei der traditionellen Weinauktion des VDP.Mosel am 15. September wurden für die angebotenen 12.000 Flaschen aus aktuellen Jahrgängen 1,24 Millionen Euro erlöst, was einem Durchschnittspreis von 103 Euro pro Flasche entspricht. Gebote von Weinfans aus der ganzen Welt kamen zum Zug.

Auch die 130. Prädikatsweinversteigerung in Trier brachte Superlative. Thomas Haag vom VDP.Weingut Schloss Lieser zeigte sich zufrieden mit dem Steigergebnis für den ersten Wein, den er in der weltweit bekannten Lage "Bernkasteler Doctor" erzeugt hat. Eine sechs Liter fassende Methusalemflasche 2016er Doctor Riesling Spätlese ging für 3.623,55 Euro an einen Bieter. Thomas Haag bewirtschaftet seit dem vergangenen Jahr eine Parzelle in der Bernkasteler Toplage.

Egon Müller freute sich nach 2015 erneut über einen neuen Weltrekord. Sein 2016 Scharzhofberger „Alte Reben“ geht als teuerster Riesling Kabinett in die Versteigerungsgeschichte ein. Ausgerufen für 30 Euro, wurden die 1.200 Flaschen für je 180 Euro (zuzüglich Versteigerungskommission und Steuern) ersteigert. Dies zeigt einmal mehr, welch Renaissance der klassische Kabinett, der für seine Eleganz, dezente Restsüße und einen relativ niedrigen Alkoholgehalt geschätzt wird, gerade erlebt. 

Bei der Versteigerung im Jahr 2015 erzielte Egon Müller für seine 2003er Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenauslese 12.000 Euro netto je 0,75-Liter-Flasche - der höchste je erzielten Preis für einen erstmals verkauften Weißwein. Mit Kommission und Mehrwertsteuer mussten die Käufer über 14.500 Euro je Flasche zahlen.

Fernsehmoderator Günther Jauch bot ebenfalls zwei seiner Weine aus dem Weingut von Othegraven in Kanzem an der Saar auf der Versteigerung an. Die Riesling Spätlese aus dem Kanzemer Altenberg erzielte einen Nettopreis von 80 Euro je 0,75 Liter-Flasche. Startpreis waren 25 Euro.

Die Riesling-Versteigerung in Trier, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert hat, lockt wichtige Weinfachleute und Einkäufer aus aller Welt an, von Frankfurt über Paris bis nach Hongkong an. Die filigranen Steillagen-Rieslinge mit relativ niedrigem Alkoholgehalt von Mosel, Saar und Ruwer werden von Sommeliers in Frankreich ebenso geschätzt, wie von schwerreichen Sammlern aus Fernost. Die "Möselchen" sind auch in Deutschland wieder ein Thema, über das auch wichtige Medien wie das Handelsblatt, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung oder Spiegel online berichten. Hier Links zu Presseberichten über die Auktion:

http://www.handelsblatt.com/my/panorama/reise-leben/juergens-weinlese/weinauktion-neuer-rekordpreis-fuer-ein-moeselchen/20338730.html?ticket=ST-1645746-LXkU0yoprFMApGBr1kKE-ap1

http://www.deutscheweine.de/aktuelles/meldungen/details/news/detail/News/superlative-bei-versteigerungen-an-mosel-und-nahe/

Weitere Informationen zur Riesling-Auktion des VDP. Mosel gibt es unter www.grosserring.de