Viel wurde in den vergangenen Jahren und besonders in den letzten Wochen über die Zukunft der ProWein diskutiert. Die Fachmesse in Düsseldorf wurde von vielen Skeptikern quasi totgeredet, während Befürworter der ProWein immer wieder darauf hinwiesen, wie wichtig ein solche bedeutende internationale Plattform in Deutschland gerade für die Erzeuger und Vermarkter deutscher Weine ist.
Vom 16. bis 18. März zeigte sich, dass die ProWein nach wie vor eine lebendige Messe und wichtiger Treffpunkt der internationalen Weinszene ist. Neben vielen deutschen Einkäufern vor allem aus dem Weinfachhandel fanden sich auch Importeure und Fachleute aus anderen Ländern in Düsseldorf ein, von den Niederlanden über die USA bis nach Südkorea.
Die Aussteller am Mosel-Stand zeigten sich zufrieden mit dem Messeverlauf. „Viel besser als erwartet“ sowie „Gefühlt etwas weniger Besucher als früher, aber sehr gute Kontakte“ waren die häufigsten Äußerungen, die zu hören waren. Positiv wurde aufgenommen, dass man mehr Zeit für intensive Gespräche mit wichtigen Kunden hatte. Am Gemeinschaftsstand Mosel, der von der Gebietsweinwerbung organisiert wurde, war am ersten Messetag schon früh reger Andrang von Fachbesuchern bei den rund 30 Unternehmen der Mosel-Region, die sich dort präsentierten. Auch am zweiten Messetag war der Besuch in der deutschen Halle gut, und selbst am immer ruhigen Messe-Dienstag führten die Mosel-Aussteller noch viele Gespräche mit Kunden. Das moderne und einladende Standkonzept der Mosel-Weinwerbung wurde erneut von vielen Besuchern wie auch Ausstellern gelobt und mehrfach als "schönster Stand" auf der Messe bewertet. Nach vierjähriger Nutzung läuft der Vertrag des Moselwein e.V. mit dem Messebauer in diesem Jahr aus. Bei der Weinwerbung wird bereits an einem neuen, flexibler einsetzbaren Konzept für den Gebietsstand gearbeitet.
Sehr positive Resonanz fand auch eine Master Class, die von der Moselweinwerbung in Kooperation mit dem Genussmagazin Falstaff in Halle 4 organisiert wurde. Dort präsentieren Chefredakteur Ulrich Sautter rund Geschäftsführer Ansgar Schmitz von der Moselweinwerbung Winzersekt und Crémant aus Elbling und Burgundersorten sowie Rotweine von Mosel und Saar. Diese für viele noch unbekannten Facetten der Mosel lockte etwa 50 Fachleute an.
Am Mosel-Stand konnte die Weinwerbung während der Messe zahlreiche Journalisten von Print- und online-Medien sowie Gästegruppen aus Südkorea empfangen und über aktuelle Entwicklungen und Trends im Anbaugebiet informieren. Dabei wurden Interviews geführt, Podcasts über die Mosel aufgezeichnet sowie weitere Berichte, Filmprojekte und Social Media-Kommunikation über die Mosel sowie Werbemaßnahmen in internationalen Märkten geplant. Mosel-Weinkönigin Anna Zenz und Henning Seibert als Vorsitzender des Moselwein konnten auch prominenten Besuch aus der rheinland-pfälzischen Landespolitik am Mosel-Stand begrüßen: Staatssekretär Andy Becht informierte sich bei seinem Besuch über aktuelle Themen. Auch beim anschließenden Empfang des Staatssekretärs am Stand des Deutschen Weininstitutes ging es um die aktuellen Herausforderungen, denen sich die heimische wie auch die internationale Weinwirtschaft stellen muss.
Da infolge der massiven Frostschäden von 2024 einige Weingüter ihre Teilnahme am Mosel-Stand wieder abgesagt hatten, fiel die Gebietspräsentation der Mosel etwas kleiner aus als in den Vorjahren. Auf einen eigenen Verkostungsbereich wurde verzichtet, um die Kosten für den Stand zu reduzieren. Die Winzergenossenschaft Moselland eG konnte den Nebenbereich für ihre Präsentation nutzen. Große Aufmerksamkeit fanden unter anderem die neuen Produkte der Genossenschaft wie das Spritzgetränk „Lucy“, das von Popsängerin Lucy Diakovska von der Band No Angels präsentiert wurde.
Sorgen für die Zukunft der ProWein bereitet vielen Teilnehmern der offenbar schwache Besuch in den Hallen einiger internationaler Aussteller. Vor allem in der Halle mit den französischen Anbietern war es nach übereinstimmender Aussage etlicher Messebesucher sehr ruhig. Da die Fachmesse WineParis aber nur vier Wochen vor der ProWein stattfand, war auch zu erwarten, dass viele der Gäste in Düsseldorf sich schon in Paris mit ihren französischen Lieferanten befasst hatten und sich in Düsseldorf auf anderen Herkünfte konzentrierten. Generell wurde von den Ausstellern am Mosel-Stand festgestellt, dass weniger Gäste aus der Gastronomie und auch weniger internationale Besucher – z.B. aus Skandinavien – in Düsseldorf verzeichnet wurden. Die Qualität der Besucher in Düsseldorf wurde aber allgemein als sehr gut bezeichnet. Vor allem für Anbieter, die überwiegend in Deutschland oder den direkten Nachbarländern vermarkten, ist die ProWein sehr wichtig.