Moselwein ist international gefragt, und das nicht nur in den klassischen Exportmärkten. Dieses Fazit zog der Moselwein e.V. nach dem Auftritt des Weinanbaugebietes auf der wichtigsten Weinfachmesse der Welt in Düsseldorf. Dort stellten fast 7.000 Aussteller aus aller Welt an drei Tagen ihre Produkte rund 61.500 Fachbesuchern aus 142 Ländern vor.
Auf der ProWein war der große Mosel-Gebietsstand (Foto: Ansgar Schmitz) Anlaufstelle für Weineinkäufer und Fachleute aus aller Welt. „Das ist an sich nichts Neues, wir verzeichnen seit Jahren viele Besucher aus Deutschland und unseren wichtigen Exportmärkten von Norwegen über USA bis Japan, denn unsere Betriebe liefern Wein in mehr als 80 Länder“, erläuterte Ansgar Schmitz, Geschäftsführer des Moselwein e.V. Auffallend sei aber, dass zunehmend auch Weinfachleute aus exotischen Destinationen sich für Moselweine interessieren. In diesem Jahr berichteten die Mosel-Betriebe auf der ProWein unter anderem von Gästen aus Mexiko, Brasilien, Argentinien, der Dominikanischen Republik, den Bermuda-Inseln und Vietnam. Auch nach Peru, Südkorea, Australien oder Neuseeland werden Moselweine exportiert. Vom Volumen her sind diese Märkte noch klein, der Wert der exportierten Produkte liegt aber meist deutlich über dem Durchschnitt. Das Gros der Weine geht nach wie vor in die USA und nach Kanada, in die skandinavischen Länder, nach China, Hongkong und Japan, in die Niederlande, nach Belgien und Großbritannien. Anhaltend groß war auf der ProWein auch das Interesse aus Osteuropa. Einkäufer aus Polen, Tschechien, Slowakei, Russland und dem Baltikum kamen ebenso zum Mosel-Stand, wie auch aus relativ neuen Märkten wie Slowenien und Rumänien.
Die 59 Weingüter und Sektmanufakturen von Mosel, Saar und Ruwer, die sich am Gebietsstand beteiligten, zogen eine positive Bilanz der Besucherresonanz. Vor allem am Sonntag, dem ersten Messetag, herrschte von Beginn an reger Andrang, in den Gängen am Mosel-Stand wurde es teilweise sehr eng. Der Montag war weniger stark in der Besucherzahl, allerdings bei hoher Qualität der Besucher. Selbst am traditionell eher ruhigen letzten Messetag fanden viele Fachleute den Weg zu den Moselanern. Mehrere Winzer berichteten von etlichen Kontakten zu potenziellen Neukunden. Das ist besonders erfreulich, da die ProWein überwiegend zur Pflege bestehender Kundenkontakte in den Fach- und Lebensmittelhandel sowie die Hotellerie und Gastronomie genutzt wird. Die Bilanz vieler Weingüter am Mosel-Stand fiel äußerst positiv auf, negative Rückmeldungen gab es überhaupt nicht.
Zur guten Stimmung leisteten auch die gelungene Gestaltung des Mosel-Standes sowie der reibungslose Ablauf ihren Beitrag. Das Team der Weinwerbung bietet den Ausstellern am Stand einen Komplettservice, damit sich die Winzer ganz auf ihre Kunden konzentrieren können. Der etwa 500 Quadratmeter große Stand, an dem sich auch die Weingütervereinigungen Bernkasteler Ring, Klitzekleiner Ring und MoselJünger beteiligen, wurde in diesem Jahr komplett erneuert und mit neuen Fotomotiven der Steillagenregion gestaltet. Die Wiedererkennung blieb durch das moderne Design der Mosel-Werbelinie gewährleistet. Einhellige Meinung von Winzern, Besuchern, Medienvertretern und auch Ausstellern aus anderen Anbaugebieten: Der Mosel-Stand ist eine der schönsten und meistfrequentierten Präsentationen auf der gesamten Messe und transportiert eindrucksvoll eine neues, modernes Bild des Anbaugebietes, seiner Winzer und Produkte. „Unser starker Auftritt in Düsseldorf, wo sich die gesamte Weinfachwelt trifft, ist ein sehr wichtiger Beitrag zur Imagewerbung und Absatzförderung für die gesamte Mosel und ihre Produkte“, bewertet Weinbaupräsident Rolf Haxel, Vorsitzender der Moselweinwerbung, das Engagement auf der ProWein.
Auf großes Interesse stießen auch wieder die Verkostungsveranstaltungen zu verschiedenen Themen. Enorm war der Andrang an der Mosel-Degustationstheke, als der Bernkasteler Ring gereifte trockene Steillagen-Riesling der Spitzenkategorie „Großes Gewächs“ vorstellte. Auch die Mosel-Klassiker frucht- und edelsüße Spät- und Auslese fanden ein großes Echo. Vor allem ausländische Gäste waren erstaunt, wie frisch gereifte Steillagen-Rieslinge auch nach 10 oder 15 Jahren auf der Flasche schmecken können. Der Verein der Elblingfreunde der Südlichen Weinmosel und die grenzübergreifende Vereinigung Terroir Moselle nutzten die Mosel-Theke ebenfalls, um sich zu präsentieren.
Die jungen Weine des 2018er Jahrgangs überzeugten ebenfalls auf der gesamten Bandbreite vom Elbling über Burgundersorten bis zum Riesling. Der herausragende 2018er Jahrgang von der Mosel ist mit intensiven Fruchtaromen schon jetzt sehr zugänglich und harmonisch. Beim Riesling finden sich neben dem Duft nach reifen Früchten häufig kräutrig-würzige Noten. Und selbst aus dem heißen Jahr 2018 stellten die Moselwinzer feingliedrige Weine mit relativ niedrigem Alkoholgehalt in Düsseldorf vor. Sie liegen damit voll im Trend der vergangenen Jahre, der sich auf der ProWein 2019 fortsetzte: der Nachfrage nach alkoholärmeren Weinen. In diesem Segment können die Erzeuger von Mosel, Saar und Ruwer wie kaum ein anderes Gebiet punkten, vor allem mit Riesling-Kabinett. „Die leckeren 2018er Moselweine werden beim Verbraucher hervorragend ankommen“, prognostiziert Ansgar Schmitz. „Dank der guten Erntemenge können unsere Erzeuger und Vermarkter den Markt ausreichend mit hervorragender Ware versorgen.“