Leidenschaft in Sachen Moselwein macht sich auch in der Gastronomie bezahlt: Im Kulturzentrum Kapuzinerkloster in Cochem wurden die besten Weingastgeber Mosel 2024 geehrt. Fünf Betriebe aus Schweich, Trittenheim, Lösnich und Traben-Trarbach erhielten für ihre herausragende Präsentation der heimischen Weine die Hauptpreise im Gesamtwert von 7.500 Euro. Staatssekretär Andy Becht aus dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau überreichte mit Mosel-Weinkönigin Marie-Sophie Schwarz die Siegerurkunden.
Der Wettbewerb „Weingastgeber Mosel“ wird von der Moselweinwerbung, den Industrie- und Handelskammern Trier und Koblenz sowie dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel veranstaltet. „Die heutige Preisverleihung ist ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und Unterstützung der Weinbau-, Hotellerie- und Gastronomiebranche hier in der Region“, sagte Weinbaustaatssekretär Andy Becht auf der feierlichen Siegerehrung. „Die Winzer-, Gastronomie- sowie Hotelbetriebe gestalten diese wertvolle, vielfältige und schöne Kulturlandschaft hier an der Mosel. Sie widmen sich dem Weinbau und dem Wohl der vielen Touristen und Gäste und machen die Mosel so zu einem auch international beliebten Besuchs- und Reiseziel. Bei diesem Wettbewerb sind demnach alle Gewinner, denn Dank des Ideenreichtums und der Beharrlichkeit aller Bewerber können diese auf längerer Sicht einen Nutzen aus diesem Wettbewerb ziehen.“ Der Staatssekretär appellierte, gerade den Steillagenweinbau als Kulturgut zu begreifen und die großartige Leistung der Winzerinnen und Winzer für den Kulturraum und die Biodiversität anzuerkennen.
Walter Clüsserath eröffnete als stellvertretender Vorsitzender der Weinwerbung die Siegerpräsentation und zeigte sich erfreut, dass die Zahl der Teilnehmer am Wettbewerb auf über 90 gestiegen ist und mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der teilnehmenden Betriebe an der Schulung im Rahmen des Projektes teilnahmen. Gute Beratung der Gäste in Sachen Wein sei enorm wichtig, so der Weinbaupräsident. Er ermutigte die Akteure in Tourismus und Weinwirtschaft, das Positive herauszustellen: „Es ist doch nicht alles schlecht in diesem Land, und wir leben in einer herrlichen Region“, so sein Aufruf zu mehr Optimismus trotz aller Krisen.
In der Kategorie „Gastronomie“ überzeugte die Vinothek und Weinbar „dieMOSEL“ in Traben-Trarbach die Juroren. Burcu und Manuel Stolte freuten sich über den Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken der Region In Höhe von 1.500 Euro, der von Michael Hoeck von der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank überreicht wurde, nachdem Albrecht Ehses von der IHK Trier in seiner Laudatio das vor zwei Jahren in einer Gründerzeitvilla in Traben etablierte Gastro-Projekt vorgestellt hatte. Er lobte das besondere Ambiente, jedes Detail sei in Hinblick auf das Thema Moselwein gestaltet. Zu Weinen von großen Weingütern und kleinen Start-ups aus dem gesamten Anbaugebiet werden Speisen im Stil der spanischen Tapas und japanischen Iza-Küche serviert.
Sieger in der Kategorie „Hotellerie bis 3 Sterne“ ist ein ebenfalls noch junges Projekt in Trittenheim: das Cabinett 1876. Christine Heinz aus Bielefeld und Oliver Heinz aus der Eifel haben sich bei der Arbeit in Luxemburg kennengelernt und mit der Übernahme des Gästehauses eines Weingutes ihren Traum vom eigenen Betrieb an der Mosel verwirklicht. Laudator Erik Bleeker vom Gastronomischen Bildungszentrum Koblenz würdigte die die Kreativität und die enge Zusammenarbeit der Gastgeber mit den örtlichen Winzern. „In jeder Ecke ist der Wein präsent, Sie sind Gastgeber aus Leidenschaft!“. Bleeker überreichte den Preis des GBZ im Wert von 1.500 Euro an Christine und Oliver Heinz.
In der Kategorie „Hotellerie ab 3 Sterne Superior“ ging der Sieg an ein Haus, das sich schon lange dem Moselwein verschrieben und sein Engagement für Weinurlaub ständig ausgebaut und weiterentwickelt hat. Das Hotel Weinhaus Halfenstube in Senheim-Senhals war in den vergangenen Jahren „Stammgast“ in der Finalrunde des Wettbewerbs und machte in diesem Jahr mit „einer fulminanten Bewerbung“, das Rennen, so Laudator Christian Duebner von der IHK Koblenz. Silvia Hees habe „ein Feuerwerk an Investitionen in dem kleinen Moselort“ gestartet und aus dem ehemaligen Dorfgasthof ein 4-Sterne-Hotel rund um „Wandern, Wein und Wellness“ geschaffen: „Das Thema Wein zieht sich konsequent durch alle Angebotsbereiche.“ Silvia Hees nahm den mit 1.500 Euro dotierten Preis des Gerolsteiner Brunnen von Thomas Bracht entgegen.
Ein „erfolgreiches Vater-Tochter-Team“ – so Laudatorin Bärbel Ellwanger – durfte sich über den Preis des Moselwein e.V. freuen: Jungwinzerin Laura Gindorf aus Schweich und ihr Vater Günther siegten in der Kategorie „Weingut mit Winzergastronomie“ und erhielten aus den Händen von Walter Clüsserath den Preis im Wert von 1.500 Euro. Jury-Mitglied Bärbel Ellwanger von der Mosellandtourisik unterstrich in ihrer Laudatio die rundum gelungene Modernisierung der Winzerhofgastronomie mit Straußwirtschaft und Weinbar im Weingut Gindorf, die unter dem Motto „Lagenliebe“ Heimat und Weinbautradition mit moderner Präsentation beispielhaft in Einklang bringt.
Der Preis in der Kategorie „Weingut mit Gastronomie und Hotel“ wurde von der Jury an das Weingut Kiebel in Lösnich vergeben. Auch in diesem Betrieb wurde die Weinbautradition in historischer Bausubstanz durch stilvolle Erneuerung und Ergänzung um ein modernes Restaurant zu einem besonderen Urlaubs- und Genusserlebnis rund um Moselwein und Kulinarik entwickelt, wie Mosel-Weinkönigin Marie-Sophie Schwarz in ihrer Laudatio betonte. Belohnt wurde der Einsatz von Anne und Christian mit dem Preis der Firma Wirtz Gastronomietechnik aus Zell im Wert von 1.500 Euro, der von Geschäftsführer Peter Wirtz überreicht wurde.
Geehrt wurden nicht nur die Sieger in den fünf Kategorien. Darüber hinaus erhielten weitere Wettbewerbsteilnehmer Urkunden sowie die Tafel „Ausgezeichneter Weingastgeber Mosel“. Damit wird ihr kontinuierliches Engagement rund um den Moselwein ausgezeichnet. Stellvertretend für die in dieser Kategorie erfolgreichen Betriebe nahm Gastgeberin Janine Reichert die Auszeichnung entgegen. Erstmals dürfen in diesem Jahr folgende Gastgeber mit dieser Plakette ihre Häuser schmücken: Weinstube Brunnenklause in Winningen, Hotel Keßler-Meyer in Cochem, Vinothek Janine Reichert in Sankt Aldegund, Weingut Lütz in Pünderich, Weingut Thanisch in Lieser, Weingut Zentius in Longuich, Hotel Nells Park in Trier, Weinbar Trier, Restaurant Yamamoto in Trier, Weinstube Kesselstatt in Trier, WineBank Trier, Vinofactur Löwener Mühle in Igel, Johannishof in Langsur-Mesenich und Weinmanufaktur Van Volxem in Wiltingen an der Saar.
Norbert Müller, Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel, richtete in seinem Schlusswort einen Appell an die Winzer und Gastgeber in der Region, die Mosel weiter gemeinsam als Wein- und Genussregion voranzubringen und sich mit Leidenschaft und Begeisterung in den Betrieben zu engagieren. Er sei stolz auf die Betriebe, die den Besuch der Mosel-Region für die Gäste zu einem besonderen Erlebnis werden lassen.
Im Wettbewerb ist entscheidend, wie die Gastgeber aus Hotellerie, Gastronomie und Weinwirtschaft den Moselwein in ihren Betrieben in Szene setzen und den Gästen auf vielfältige und kreative Weise näherbringen. Jeder Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb, der Moselweine anbietet, kann sich kostenlos am Wettbewerb beteiligen. Die 93 Bewerbungen der teilnehmenden Betriebe wurden von den Juroren aus Weinwirtschaft und Tourismusbranche in Hinblick auf ihr Engagement und die Präsentation des Moselweines nach verschiedenen Kriterien bepunktet. Die Weinkarte mit Breite, Jahrgangstiefe und Vielfalt des Angebots an offenen und Flaschenweinen spielt dabei ebenso eine Rolle wie Weinempfehlungen zu Speisen, die Präsentation der heimischen Weine und des Anbaugebietes im Betrieb und auf den Internetseiten. Weitere Pluspunkte gibt es für besondere Angebote rund um den Moselwein, wie Arrangements und Veranstaltungen zum Thema Wein und Kultur, Exkursionen zu Weinlagen oder Weingütern und die Zusammenarbeit mit Weinerzeugern.
Die Schulung der Servicemitarbeiter, die in den Betrieben am Gast „arbeiten“, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt des Projektes. Daher boten DLR Mosel, GBZ Koblenz und Moselwein e.V. im Frühjahr ein Online-Sensorikseminar für Mitarbeiter von Gastronomie und Hotellerie an. Mehr als 120 Personen nahmen an dem Seminar zum Thema „Neue Rebsorten“ teil.
Unterstützt wurden die Träger von den langjährigen Kooperationspartnern und Preisstiftern Gastronomisches Bildungszentrum Koblenz, Gerolsteiner Brunnen, Volksbanken Raiffeisenbanken der Region sowie der Firma Wirtz.
Im Jahr 2025 wird der Wettbewerb wieder im Spätwinter ausgeschrieben. Die Bewerbung wird online eingereicht. Teilnehmen kann jeder Gastgeber aus Gastronomie, Hotellerie und Weinwirtschaft. Interessierte erhalten Informationen im Internet unter www.weingastgeber-mosel.de, bei der IHK Trier, Telefon 0651 9777-0, und beim Moselwein e.V. in Trier, Telefon 0651 710280, info@weinland-mosel.de