Artenvielfalt in Mosel-Weinbergen entdecken

Tage der Lebendigen Moselweinberge am 5. und 6. Mai mit Vorträgen, Touren und Mitmach-Aktionen.

Die biologische Vielfalt in den Weinbergen zu entdecken und kennenzulernen – das bieten die Tage der Lebendigen Moselweinberge, die von der Regionalinitiative Mosel am 5. und 6. Mai zum dritten Mal veranstaltet werden. Im gesamten Weinanbaugebiet Mosel, von Nittel bis Koblenz, führen 27 Wanderungen und Exkursionen in die besondere Welt von Weinbergsflora, Vögel, Schmetterlinge (Foto: Schwalbenschwanz in der "Lehmener Würzlay"), Wildbienen und Reptilien. Dabei sind die Teilnehmer auch auf ungewöhnliche Weise unterwegs, beispielsweise mit dem Kanu von Schoden nach Kanzem, mit dem Planwagen um Enkirch oder zusammen mit Ziegen im Trierer Tiergartental unterwegs. In Workshops wird der Bau von Trockenmauern, Lebenstürmen und Insektenhäusern gezeigt und die Teilnehmer dürfen tatkräftig mitgestalten.
Die offizielle Eröffnung durch Staatssekretär Andy Becht und Mosel-Weinkönigin Kathrin Hegner findet am Samstag, 5. Mai, um 10 Uhr im Weingut Frieden-Berg, Weinstraße 19, in Nittel statt. Anschließend können Gäste zum neuen Leuchtpunkt der biologischen Vielfalt „Nitteler Fels“ wandern. Im Rahmen der offiziellen Auszeichnung wird der neue Lebensturm am dortigen Weinlehrpfad eingeweiht. Anschließend und am Sonntag, 6. Mai, werden geführte Wanderungen entlang des Leuchtpunktes „Nitteler Fels“ angeboten.
An der Terrassenmosel bei Lehmen wird ebenfalls am 5. Mai ein weiterer Leuchtpunkt der biologischen Vielfalt ausgezeichnet: an der Lehmener Würzlay, wo der Verein „Lehmener Razejungen“ sich seit Jahren für das Thema engagiert . Um 15 Uhr findet dort eine Weinberglesung mit Jugendbuchautor Stefan Gemmel auf dem neuen Erlebnispfad am Razejungewingert statt. Zudem wird eine neue Informationstafel enthüllt. Die eigentliche Krönung des Tages erfolgt anschließend: Nach zehn Jahren bekommt Lehmen wieder eine Ortsweinkönigin.
Ziel der Initiative „Lebendige Moselweinberge“ ist die Förderung der Vielfalt von Flora und Fauna als wichtiges Qualitätsmerkmal einer intakten Weinkulturlandschaft. Im Mai 1992 wurde in Rio de Janeiro die Konvention über die Biologische Vielfalt, verabschiedet, die über EU- und Bundesebene bis zur Biodiversitätsstrategie Rheinland-Pfalz heruntergebrochen wurde. Die Initiative „Lebendige Moselweinberge“ versteht sich seit 2013 als eine lokale Umsetzung dieser Vorgaben für das Weinanbaugebiet Mosel. Im Jahr 2013 wurde sie als Leitprojekt innerhalb der Regionalinitiative Mosel unter der Federführung des DLR Mosel beschlossen. Sie ist zudem Bestandteil des Steillagenkonzeptes Mosel. Im September 2016 wurde die „Initiative Lebendige Moselweinberge“ als UN-Dekade Projekt ausgezeichnet.
Das DLR Mosel sieht sich dabei als Schnittstelle zwischen Akteuren, Administration und Forschung. Ziel ist es wissenschaftliche Erkenntnisse und praktisches Knowhow an Menschen weiterzugeben, die sich für eine größere biologische Vielfalt einsetzen wollen. Wo dies möglich ist, sollen Fördermöglichkeiten aufgezeigt werden. Zielgruppen sind die einheimische Bevölkerung und die Gäste in der Moselregion. Für Weinbaubetriebe wird eine größere Wertschöpfung des Steillagenweinbaus in einer vom Kunden als intakt empfundenen Landschaft ermöglicht. Gleiches gilt für alle Bereiche der touristischen Leistungsträger. Der Gast kommt in den Genuss einer abwechslungsreichen Urlaubsregion mit sehr hohem Erlebnispotential.
Weitere Informationen und Programm unter www.lebendige-moselweinberge.de