Schon im Herbst erfuhr der 2015er Jahrgang höchstes Lob. Die Vorschusslorbeeren für den neuen Weinjahrgang wurden nun im großen Qualitätstest des Moselwein e.V. bestätigt. Die 2015er Weine von Mosel, Saar und Ruwer überzeugen mit hoher Qualität, und das in der ganzen Bandbreite von trockenen über feinherbe bis zu edelsüßen Produkten. Bei der jährlichen Auswahlprobe des Moselwein-Vereins wurden 1.257 Weine bewertet, die rund 250 Weinbaubetriebe aus dem gesamten Anbaugebiet von der Saar bis Koblenz eingereicht hatten.
120 Weinfachleute bewerteten die Weine im Steillagenzentrum des DLR Mosel in Bernkastel-Kues in einer verdeckten Probe. Je fünf bis sechs Prüfer testeten jeweils 60 bis 70 Weine auf Farbe, Geruch und Geschmack und vergaben Noten nach dem 100-Punkte-Schema. Die Jury setzte sich aus Fachleuten der regionalen Verbände und Weingütervereinigungen, der Landwirtschaftskammer, des DLR Mosel sowie aus Sommeliers und Weinhändlern zusammen.
Weine und Sekte der Rebsorte Riesling dominierten den Test: 983 Proben entfielen auf diese Sorte, die in mehr als 60 Prozent der Weinberge des Anbaugebietes steht. Die weißen Burgundersorten waren mit rund 130 Proben vertreten, die regionale Spezialität Elbling mit 40 Weinen und Sekten. Zudem hatten die Winzer knapp 70 Rotweine eingereicht. Die am besten bewerteten Weine können hier angesehen und im PDF-Format heruntergeladen werden.
Die Sieger in den einzelnen Kategorien, die in diesem Jahr neu strukturiert wurden, kommen aus dem gesamten Weinanbaugebiet von der Terrassenmosel bis zur Südlichen Weinmosel. In der Kategorie Riesling Qualitätswein trocken sicherte sich das Weingut Weingut Leo Fuchs aus Pommern (Kreis Cochem-Zell) unter 122 Weinen den ersten Platz mit dem 2015er „Vom Grauen Schiefer“ Riesling Qualitätswein trocken. In der Kategorie „Riesling Premium trocken aus Einzellagen“ – hier wurden rund 210 Weine probiert – siegte das Trierer Weingut Deutschherrenhof mit dem 2015er Köpfchen GG Riesling Qualitätswein trocken. Den besten trockenen Kabinettwein stellt das Weingut Knodt-Trossen in Kröv (Bernkastel-Wittlich) mit dem 2015er Kröver Kirchlay „Grauschiefer“ Kabinett trocken.
Das Weingut Ludger Veit aus Osann-Monzel (Bernkastel-Wittlich) überzeugte mit seinen Weinen gleich die Prüfer in zwei Kategorien und errang zwei erste Plätze: beim Riesling Qualitätswein halbtrocken/feinherb (108 Weine) für den 2015 „Grauschiefer“ Riesling Qualitätswein feinherb und in der Kategorie „Riesling Premium feinherb aus Einzellagen“ (174 Weine) für die 2015 Monzeler Kätzchen Alte Reben Riesling Spätlese feinherb. In dieser Kategorie kommt der beste halbtrockene Kabinett von Winzer Michael Hank aus Mehring-Lörsch (Trier-Saarburg).
Die neu eingeführte Gruppe „Riesling dezent fruchtsüß“ für Weine von 25 bis 50 Gramm Restzuckergehalt je Liter war die Spielwiese für den leichten fruchtigen Mosel-Klassiker. Die vorderen Plätze unter 61 Weinen gingen hier überwiegend an Kabinettweine. Sieger ist der 2015er Dhroner Hofberg Kabinett vom Weingut Loersch-Eifel in Leiwen (Trier-Saarburg).
Die mit rund 240 Weinen größte Kategorie „Riesling fruchtsüß“ zeigte der Jury die ganze Fülle der hervorragenden Spät- und Auslesen, die den 2015er Jahrgang auszeichnen. Der Sieg in dieser Gruppe geht nach Zell-Merl (Cochem-Zell) an das Weingut Albert Kallfelz, dessen 2015er Merler Königslay-Terrassen Spätlese die höchste Bewertung erhielt. Der beste Kabinett in dieser Gruppe kommt von Jungwinzer Kilian Franzen aus Bremm (Cochem-Zell), der 2015 seinen ersten fruchtsüßen Kabinett aus der Extremsteillage Calmont erzeugte.
Das Weingut Blees-Ferber aus Leiwen (Trier-Saarburg) entschied die Kategorie „Riesling edelsüß“ (69 Weine) ebenfalls mit einem „Erstlingswein“ für sich: Seit 2015 bewirtschaftet der Betrieb auch Weinberge in der Lage „Neumagener Sonnenuhr“. Die dort gewachsene 2015er Riesling Trockenbeerenauslese erreichte den ersten Platz. Die beste edelsüße Auslese von 2015 kommt aus der Lage „Mülheimer Sonnenlay“, erzeugt vom Weingut Bauer in Mülheim.
Der erste Platz beim Elbling mit 32 Weinen ging an das Weingut Frieden-Berg in Nittel (Trier-Saarburg) für seinen 2015er Nitteler Leiterchen „Novum“ Elbling trocken. Sieger der Kategorie „Weiße Burgundersorten trocken“ ist das Weingut Rauen aus Detzem (Trier-Saarburg), das mit seinen beiden 2015er Weißburgundern die beiden ersten Plätze belegte. Der beste 2015er Grauburgunder trocken stammt vom Weingut Philipps-Eckstein in Graach-Schäferei (Bernkastel-Wittlich), der beste Auxerrois trocken kommt auch vom Weingut Frieden-Berg in Nittel.
Auch Winzersekt und Crémant aus klassischer Flaschengärung sind für viele Mosel-Betriebe wichtige Produkte. 65 schäumende Weine wurden im Test des Moselwein e.V. bewertet. Die besten Rieslingsekte kommen punktgleich aus Kröv und aus Trier: Das Kröver Gut Hermes überzeugte mit einem 2014er Riesling Sekt b.A. brut, die Saar-Mosel Winzersekt GmbH aus Trier mit einem 2009er Mehringer Goldkupp „Dichtertraum“ Crémant brut. Der beste Elblingsekt ist der 2014er Roter Elbling Sekt b.A. trocken Weingut Hellershof-Zilliken in Nittel. Das Öko-Weingut Frank Brohl in Pünderich (Cochem-Zell) stellt mit seinem 2013er Weißburgunder Sekt b.A. extra brut den besten Schaumwein der Gruppe „Sekt aus Burgundersorten/Rebsortencuvées“.
Dass die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer auch hervorragende Rotweine erzeugen, ist längst kein Geheimnis mehr. Fast 70 Rotweine wurden zum Test eingereicht. Der Sieger in der Gruppe „Rotwein Premium trocken“ kommt vom Weingut Geierslay in Wintrich (Bernkastel-Wittlich), der 2013er Spätburgunder „S.A. Experience Barrique“ - so benannt nach den Erfahrungen, die der Sohn des Weingutes im südafrikanischen Rotweinanbau sammelte. Der beste Rotwein der Probe im Basisbereich ist der 2015er St. Laurent Qualitätswein trocken vom Weingut Peter Klas in Osann-Monzel.