Anlässlich des 100. Jubiläum des Weinbauverbandes Mosel lobte Weinbauministerin Daniela Schmitt die Resilienz und Innovationsbereitschaft der Weinbauern an der Mosel und deren Umgang mit den aktuellen Herausforderungen.
„Seit der Gründung des Weinbauverbands Mosel im Jahr 1920 gab es immer neue Herausforderungen zu meistern“, sagte Schmitt bei der Jubiläumsfeier im Kurfürstlichen Palais in Trier vor rund 90 Vertretern der deutschen Weinwirtschaft, darunter auch der Deutsche Weinbaupräsident Schneider. „Der Weinbauverband Mosel stand und steht bis heute dabei eng an der Seite der Weinbaubetriebe und vertritt deren Interessen mit großem Engagement auf allen Ebenen“, so die Ministerin weiter. Besonders denjenigen, die sich in der Vergangenheit für ihre Branche eingesetzt haben und jenen, die die Geschicke aktuell in die Hand nehmen, gebühre an einem solchen Jubiläum große Anerkennung.
Prägend für die Mosel, so Schmitt, seien die Steillagen: „Steillagen sind landschaftlich reizvoll, aber zugleich unglaublich aufwändig in der Bewirtschaftung. Wer das leisten will, braucht Enthusiasmus und Leidenschaft für sein Produkt und seine Heimat.“ Doch der hohe Aufwand mache sich bezahlt – mehrfach. Die charakteristische Kombination aus Schiefergestein, Mikroklima und Rebsorte – allen voran der Riesling – stehen für weltweit begehrte Weine mit eigenem Charakter: mineralisch, elegant und fruchtig-frisch. „Die Winzerinnen und Winzer prägen zudem die Kulturlandschaft. Die Mosel ist für Touristen gerade wegen ihrer Landschaft, die von Steillagen und Weinbau geprägt werden, so attraktiv“, sagte Schmitt.
Nicht zuletzt durch Innovation und neuste Technologien gelingt es den Weinbauern effizienter und auch nachhaltiger Wein unter solchen Bedingungen anzubauen.
Der Präsident des Weinbauverbandes Mosel, Walter Clüsserath, richtete in seiner Ansprache den dringenden Appell an die Ministerin und die anwesenden Abgeordneten aus Bundes- und Landtag, die Umsetzung der aktuellen Pläne der EU-Kommission zur Einschränkung des Pflanzenschutzes zu verhindern. Diese Pläne kämen einem Berufsverbot für einen Großteil der Winzerinnen und Winzer im Anbaugebiet Mosel gleich. Die 2000-jährige Weinbautradition an der Mosel sei dadurch gefährdet. Zudem forderte Clüsserath die Landtagsabgeordneten auf, die von Weinbauverband und Mosel-Weinwerbung beschlossenen Erhöhung der Weinwerbeabgaben gesetztlich zu ermöglichen. Da 25 Jahre lang die Abgaben nicht erhöht worden sind, stehe auch die Gebietsweinwerbung angesichts von Kaufkraftverlust und Inflation vor der Herausforderung, ihre Werbearbeit für die geschützte Ursprungsbezeichnung Mosel und deren Weine im gewohnten Maße aufrecht zu erhalten. Der ehemalige Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes, Dr. Nickenig, beleuchtete in seiner Festrede die Ursprünge und die wechselhafte Geschichte des Weinbauverbandes Mosel.