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Wurzeln in der Erdgeschichte

Vor 400 Millionen Jahren, in einem weit zurückliegenden Kapitel der Erdgeschichte, dem Devon, befand sich im heutigen Moselland ein von räuberischen Panzerfischen wimmelnder Urozean. In diesem bildeten sich mächtige Sedimentschichten, die eine Höhe von mehreren Kilometern erreichten.

Als die Urkontinente Gondwana und Laurussia zusammenstießen, entstanden die Grundlagen der heutigen Bodenformationen.

Wie unsere Böden entstanden

Der Urozean wurde zwischen den Kontinentalplatten zusammengeschoben, der Meeresboden unter enormem Druck und hohen Temperaturen zusammengepresst. Aus den Sedimenten wurde Schiefer, der sich schließlich zu einem Gebirge auffaltete. So entstand das Rheinische Schiefergebirge, damals noch Teil eines die halbe Erde umspannenden Gebirgszuges.

Eine Landschaft entsteht

Vor 15 Millionen Jahren begann die Ur-Mosel, der Landschaft Konturen zu verleihen. Als das Schiefergebirge sich hob, wurde das ursprünglich breite und geradlinige Flussbett tiefer und kurvenreicher. Der einzigartige, stark mäandrierende Flusslauf, der sich bildete, prägte die Landschaft nachhaltig.

Die Südhänge bieten Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen. Der Apollofalter und die Smaragdeidechse etwa sind auf ihnen zu Hause. Die reichliche Sonneneinstrahlung schafft hier ideale Bedingungen für den Anbau von Reben.

Schiefer in allen Schattierungen

Die Hälfte der Weinbergsflächen liegt auf devonischem Schiefer, der in verschiedenen Farben vorkommt: blau, grau, braun und rötlich. Der Schiefer ist oft so feinblättrig, dass man ihn mit der Hand brechen kann. Das 400 Millionen Jahre alte Gestein verwittert leicht. Seine Bestandteile bereichern den Boden und prägen so die Rieslingweine, die hier so mineralisch ausfallen wie nirgends sonst. Dass Schiefer Wärme speichert, erweist sich in kühlen Herbstnächten als beträchtlicher Vorteil.

Magmaflüsse und Sandstrände

Das Rhyolith ist ein besonderes Gestein gänzlich anderen, vulkanischen, Ursprungs und kommt nur auf der Gemarkung des Örtchens Ürzig an der großen Moselschleife vor. Es verleiht den in den entsprechenden Lagen gereiften Rieslingen eine markante Würze.

Die Gesteine und Böden an der Untermosel (auch Terrassenmosel genannt) zwischen Zell und Koblenz waren einst Sandstrände und Watte des Urozeans. Quarzitische Sandsteine mit Silt- und Tonschiefer bilden hier den größten Teil der Böden. Wo sich die Skelette von Korallen ablagerten, entstand der kalkhaltige Sandstein, der einige Lagen der Terrassenmosel prägt.

Muschelkalk und Mergel

Ganz anders sieht es am oberen Lauf der Mosel aus, wo der Fluss die Grenze zu Luxemburg bildet. Dort gab es vor 243 Millionen Jahren ein flaches Muschelkalkmeer. Aus muschelreichen Ablagerungen und dem von Flüssen eingetragenen Ton, Silt und Sand formten sich Dolomitbänke. Dolomitfelsen formten vielerorts das Gesicht der Obermosel. Muschelkalk und Mergel haben einen großen Anteil an den kalkreichen Böden, auf denen Elbling und Burgunder gedeihen.

In den Flussauen lagerten die Mosel und ihre Nebenflüsse Kies- und Sandmischungen ab, sogenannte Flussterrassensedimente. Heute findet man hier flache Lagen, in denen Müller-Thurgau und Burgunder wachsen.